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Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die psychische Gesundheit?

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die psychische Gesundheit?

Psychische Gesundheit ist ein Thema, die viele von uns betrifft. Derzeit leidet einer von acht Menschen auf der Welt (laut WHO) an einer psychischen Erkrankung, wobei Depressionen und Angststörungen die häufigsten sind. In diesem Artikel werden wir den Einfluss der Ernährung auf die psychische Gesundheit aufzeigen

Die wichtigsten Lösungen sind Therapie und Medikamente, aber es gibt einen sich rasch entwickelnden Bereich, der ebenfalls helfen könnte: die Ernährungspsychiatrie.

Bei der Ernährungspsychiatrie handelt es sich einfach um das Konzept der Einbeziehung von Ernährung und Nahrungsergänzungsmitteln in die Behandlung bestimmter psychischer Erkrankungen.

Der Einfluss von Darm und Gehirn

Bevor wir Ihnen gleich verraten, welche Lebensmittel verzehrt oder reduziert werden sollten, werfen wir zunächst einen Blick auf die Verbindung zwischen Darm und Gehirn.

Es gibt eine bidirektionale Kommunikation zwischen diesen beiden Organen: Der Darm überträgt Informationen an das Gehirn und andersherum. Die intestinale Mikrobiota (alle Mikroorganismen, die im Darm leben) beeinflusst das zentrale Nervensystem, insbesondere die Regulation von Serotonin. Serotonin ist an der Schmerzkontrolle, der Regulierung des zirkadianen Rhythmus und dem Glücksempfinden beteiligt. Ein Rückgang des Serotoninspiegels kann daher zu solchen Problemen wie Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen... führen. 

Deshalb ist es wichtig, auf die Gesundheit des Darms zu achten, um das Auftreten von psychischen Erkrankungen zu verringern. Dazu empfiehlt es sich, ausreichend Ballaststoffe (Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte) zu essen, fermentierte Lebensmittel in die Ernährung aufzunehmen, verarbeitete Lebensmittel einzuschränken und, wenn möglich, Antibiotika zu vermeiden. Zusätzlicher Tipp: Versuchen Sie es doch einmal mit Probiotika. Zögern Sie nicht, Ihre Ernährungsfachraft zu fragen, um mehr Informationen darüber zu erhalten, welche Probiotika Sie wählen sollten.

Lebensmittel, die die psychische Gesundheit beeinflussen

Sie haben bereits erfahren, welchen Einfluss die Ernährung auf die psychische Gesundheit hat. Jetzt wollen wir uns auf Lebensmittel konzentrieren, die Entzündungen bekämpfen und sich nachweislich auf die psychische Gesundheit auswirken.

  • Als Erstes sind Vitamin-D-Quellen zu nennen, denn es besteht ein Zusammenhang zwischen einem Mangel an diesem Vitamin und der Entwicklung von Depressionen und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung). Sie finden es in Eiern, Fisch, Fischöl, Pilzen und Avocados. Die beste Quelle ist jedoch die Sonneneinstrahlung, also zögern Sie nicht, nach draußen zu gehen und ein kurzes Sonnenbad zu nehmen.
  • Dann gibt es noch Omega-3-Fettsäuren, die eine Schlüsselrolle für das reibungslose Funktionieren des Gehirns spielen und die Kommunikation zwischen den Neuronen erleichtern. Man findet sie in Pflanzenölen, Fisch, Nüssen und Samen.
  • Desweiteren empfehlen wir, dass Sie mehr Antioxidanten in Ihre Ernährung aufnehmen, denn sie haben den Vorteil, dass sie vor neuronaler Aggression schützen und somit die Symptome von Angst und Depression verringern. Sie finden sie in roten Früchten, grünem Tee, Gewürzen und Kräutern, dunkler Schokolade, ...
  • Und schließlich raten wir Ihnen, Magnesium zu sich zu nehmen, da es oxidativem Stress entgegenwirkt, Müdigkeit und Stress verringert und die Produktion von Serotonin, auch bekannt als "Wohlfühlhormon", fördert. Es ist in einigen Mineralwässern, dunkler Schokolade, Blattgemüse, Nüssen, Vollkornprodukten und Samen enthalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ernährung einen großen Einfluss auf die psychische Gesundheit hat. Wir empfehlen Ihnen eine abwechslungsreiche Ernährung mit frischen Produkten, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist und alles enthält, was Sie für die Gesundheit Ihres Gehirns brauchen. Neben der Ernährung ist aber auch die Lebensweise sehr wichtig. Achten Sie darauf, dass Sie sich regelmäßig bewegen, damit Dopamin und Endorphine, die so genannten Glücks- und Anti-Stress-Hormone, ausgeschüttet werden. Achten Sie auch auf ausreichend Schlaf, da Schlafmangel Stimmungsstörungen im Allgemeinen eher noch verstärkt.

Referenzen:

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